In einem unterhaltsamen, von Laufbereitschaft und Offensivhockey geprägten Spiel behielten die Straubing Tigers am Freitagabend mit 5:3 die Oberhand über die Eisbären aus Berlin. Von Beginn an merkte man dem Team von Craig Woodcroft den unbedingten Willen an, seine Durststrecke zu beenden. Mit drei Treffern im Mittelabschnitt legte man den Grundstein für einen verdienten Heimsieg.
Ausgangslage
Nur eines der letzten sieben Spiele konnten die Straubing Tigers gewinnen, am vergangenen Wochenende blieb man gar ganz ohne eigenen Torerfolg. Die Bilanz gegen die Eisbären Berlin spricht eine deutliche Sprache: In 92 Aufeinandertreffen gingen die Niederbayern lediglich 36 Mal als Sieger vom Eis. Während die Tigers das erste Duell in dieser Saison noch knapp nach Verlängerung gewannen, zogen sie beim letzten Mal mit 2:4 den Kürzeren.
Die Straubing Tigers mussten auf Kapitän Mike Connolly, Elis Hede und Zac Leslie verzichten. Auch Simon Seidl und Tobias Schwarz waren nicht im Aufgebot der Hausherren. Das Tor der Niederbayern hütete Henrik Haukeland.
Nicht für die Eisbären Berlin auflaufen konnten die verletzten Spieler Ty Ronning, Korbinian Geibel, Markus Niemeläinen, Marco Nowak, Jean-Sébastien Dea, Patrick Khodorenko und Kapitän Kai Wissmann. Im Tor der Gäste von der Spree stand Jake Hildebrand.
Spiel
Vom Eröffnungsbully an war zu merken, dass sich die Straubing Tigers etwas vorgenommen hatten. Eine erste größere Chance ergab sich in der zweiten Spielminute, als der im Slot lauernde Wade Allison von hinter dem Tor bedient wurde, sein Schuss blieb aber in der Verteidigung der Eisbären hängen. Skyler McKenzie verfehlte zwei Minuten später das Tor nur um Haaresbreite. Auf Seiten der Eisbären Berlin gab Frederik Tiffels in der fünften Minute einen ersten Warnschuss ab, zielte jedoch zu hoch. Nach einer weiteren Chance durch Skyler McKenzie zog Adrian Klein im Offensivdrittel eine Strafe wegen Bandenchecks (7. Min.) und so musste Straubing zwei Minuten lang in Unterzahl agieren. Hier eröffnete sich für Stephan Daschner die Chance zu einem Shorthander, nachdem er den Puck in der neutralen Zone abgefangen hatte. Sein Breakaway wurde allerdings von Jake Hildebrand gestoppt. Nur wenig später kam Justin Scott völlig frei im gegnerischen Drittel an den Puck, aber auch er brachte die Hartgummischeibe nicht im Tor unter. Das erledigte dann Adrian Klein von der Strafbank kommend: Nach einer schönen Kombination über Danjo Leonhardt und Justin Scott konnte sich der etatmäßige Verteidiger die Ecke aussuchen und vollendete zur längst fälligen 1:0-Führung (9. Min.). Doch die Eisbären schlugen zurück: Nach einem Puckverlust der Tigers im Angriffsdrittel fuhren Eric Hördler und Manuel Wiederer einen Zwei-auf-Eins-Konter. Wiederer entschied sich für den Schuss und traf zum Ausgleich (12. Min.). Danach zeigten beide Seiten schnelles Offensiveishockey, ohne dass jedoch größere Torgelegenheiten entstanden wären. Nach einem Stockcheck wurde Lean Bergmann für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, die Tigers hatten ihr erstes Powerplay. Wade Allison probierte es 38 Sekunden vor Drittelende mit einem Schuss von der blauen Linie, Jake Hildebrand hatte aber bei freier Sicht keine Probleme, den Puck zu sichern. Auch bei Marcel Brandts Direktabnahme war der Berliner Goalie zur Stelle. Mit noch 43 Sekunden Überzahl auf der Uhr ging es in die Drittelpause. Spielstand: 1:1 unentschieden.
Im zweiten Drittel kamen die Gastgeber schnell in ihre Aufstellung. Nicolas Beaudin versuchte es aufs kurze Eck, Jake Hildebrand war jedoch auf dem Posten. Dann waren die Eisbären wieder komplett. Filip Varejcka schnappte sich den Puck an der eigenen blauen Linie, zog vors gegnerische Tor, aber bei seinem Rückhandschuss war erneut Endstation bei Hildebrand. Die Berliner Führung stellte den Spielverlauf etwas auf den Kopf: Leo Pföderl fand mit seinem Querpass vor Haukeland den Schläger von Markus Vikingstad, der kurz den Kopf hochnahm und dann den Puck zum 1:2 aus Sicht der Tigers in die Maschen schoss (24. Min.). Nach einem Beinstellen musste Andreas Eder für zwei Minuten in die Kühlbox und die Straubinger hatten nun mit einem Spieler mehr auf dem Eis die Möglichkeit, den Spielstand wieder zu egalisieren. Bis auf zwei Abschlüsse, die Hildebrand sicher hielt, sprang allerdings nichts heraus. Die Mannschaft von Craig Woodcroft drängte davon unbeirrt weiter auf den Ausgleich und belohnte sich schließlich: Justin Scott wurde von Nicolas Beaudin freigespielt, lief allein auf Hildebrand zu – und diesmal ließ er sich die Chance nicht nehmen (30. Min.). Nur anderthalb Minuten später gingen die Tigers wieder in Führung. Tyler Madden hatte den Puck scharf vor das Tor gepasst und Hildebrand legte ihn sich selbst ins Tor. Die Tigers blieben am Drücker und kamen durch Skyler McKenzie zum nächsten Abschluss, diesmal jedoch ohne Erfolg. Adam Smith musste eine weitere Strafzeit nehmen (wegen Hakens), Straubing fand allerdings lange nicht in die Überzahlformation und musste im Gegenteil aufpassen, keinen Shorthander zu kassieren. Kurz vor Ablauf der Strafe kamen die Gäubodenstädter doch noch zu einer vielversprechenden Torgelegenheit durch Tyler Madden, Hildebrand aber machte die Ecke rechtzeitig zu. Dann verlor der Berliner Torhüter seinen Schläger und musste längere Zeit ohne sein Spielgerät auskommen, Straubing konnte aber kein Kapital aus dieser Situation schlagen. Skyler McKenzie baute schließlich den Vorsprung auf 4:2 aus. Danjo Leonhardt umkurvte das Tor und legte auf seinen vor dem Tor positionierten Stürmerkollegen ab. McKenzie traf den Puck zwar nicht richtig, brachte ihn aber trotzdem an Hildebrand vorbei (39. Min.). Sieben Sekunden vor Drittelende wurde Stephan Daschner mit einer Zweiminutenstrafe wegen Haltens belegt.
Mit Beginn des Schlussabschnitts ließen die Berliner den Puck eigentlich gut durch ihre Überzahlformation laufen, aber Straubing fand immer wieder Mittel und Wege sich zu befreien und hielt sich schlussendlich auch in seiner zweiten Unterzahl schadlos. In der 44. Minute kamen die Eisbären doch zum Anschlusstreffer, als Yannick Veilleux ungehindert von der Tigers-Verteidigung in den Slot spielen konnte und den Puck an Henrik Haukeland vorbeilegte. In diesen Minuten war eindeutig Berlin am Drücker – umso mehr, nachdem sich die Tigers einen Wechselfehler leisteten und somit zwei weitere Minuten Unterzahl zu überstehen hatten. Es brannte auch mehrmals lichterloh vor Haukeland, doch mit Glück und Geschick retteten die Hausherren den knappen Vorsprung. Wieder komplett mühten sich die Tigers, das Momentum wieder auf ihre Seite zu bringen. Durch ein weiteres Powerplay (Eric Mik saß wegen Haltens) war die Gelegenheit auch günstig, aber die Bemühungen waren weiter nicht von Erfolg gekrönt. Auf der Gegenseite (die Eisbären waren mittlerweile wieder komplett) kam Frederik Tiffels frei zum Schuss, Henrik Haukeland machte jedoch keine Lücke auf. Dann waren die Tigers wieder am Zug: Adrian Klein brachte einen Schuss auf das Tor, Jake Hildebrand konnte den Puck nicht kontrollieren, und im Verbund arbeiteten Josh Melnick und Nick Halloran die Scheibe über die Linie (46. Min.). Drei Minuten vor Spielende brachte Serge Aubin einen sechsten Feldspieler für seinen Goalie, Straubings Hintermannschaft stand aber gut organisiert und verhinderte den Anschlusstreffer. So sicherten sich die Niederbayern schließlich den verdienten Sieg gegen die Bundeshauptstädter.
Ausblick
Am Sonntag sind die Straubing Tigers bei den Löwen Frankfurt zu Gast (14.12.2025, 16:30 Uhr, NIX Eissporthalle, Frankfurt). Gegner am kommenden Freitag sind die Fischtown Pinguins Bremerhaven (19.12.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing), am Sonntag darauf tritt das Team von Craig Woodcroft bei den Augsburger Panthern an (21.12.2025, 16:30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion, Augsburg).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Eisbären Berlin 5:3 (1:1, 3:1, 1:1)
Tore: 1:0 (08:27) Klein A. (Scott J., Leonhardt D., EQ); 1:1 (11:49) Wiederer M. (Leden M., EQ); 1:2 (23:05) Vikingstad M. (Pföderl L., Lancaster L., EQ); 2:2 (29:10) Scott J. (Beaudin N., Brunnhuber T., EQ); 3:2 (30:41) Madden T. (Brandt M., Fleischer T., EQ); 4:2 (38:02) McKenzie S. (Leonhardt D., Daschner S., EQ); 4:3 (43:11) Veilleux Y. (Noebels M., Byron B., EQ); 5:3 (55:16) Halloran N. (Melnick J., Klein A., EQ).
Straubing Tigers: Haukeland (Bugl, Wieber) – Daschner, Brandt, Halloran, Melnick, Loibl – Merkley, Klein, Brandl, Leonhardt, McKenzie – Green, Beaudin, Fleischer, Madden, Varejcka – Zimmermann, Allison, Brunnhuber, Scott.
Eisbären Berlin: Hildebrand (Stettmer) – Reinke, Müller, Pföderl, Vikingstad, Tiffels – Mik, Smith, Bergmann, Eder, Kirk – Lancaster, Panocha, Veilleux, Byron, Noebels – Leden, Wiederer, Hördler.
Strafen: Straubing: 6 Minuten – Berlin: 8 Minuten
Zuschauer: 5.417
Schiedsrichter: M. Frano / R. Gofman
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

