Die Straubing Tigers besiegten am späten Sonntagnachmittag die Ice Tigers aus Nürnberg mit 4:1 und halten sich damit im heimischen Eisstadion am Pulverturm weiter schadlos. Die von Craig Woodcroft betreute Mannschaft diktierte das Spielgeschehen über weite Strecken, im Mittelabschnitt machten die Nürnberger nach einer Drangphase und dem Anschlusstreffer das Spiel aber wieder spannend. Mit zwei Toren im Schlussabschnitt sorgten die Hausherren letztlich für klare Verhältnisse.
Ausgangslage
Tiger-Duell am achten Spieltag der Penny DEL: Am Pulverturm waren die Nürnberg Ice Tigers zu Gast. Der direkte Vergleich aus den bislang 75 Aufeinandertreffen beider Teams sprach mit 45 Siegen für die Mittelfranken, in den vier Spielen der letzten Spielzeit konnte jede Mannschaft je zweimal gewinnen.
Nicht in der Aufstellung der Straubing Tigers waren Zac Leslie, Skyler McKenzie, Tobias Schwarz und Simon Seidl. Tigers-Cheftrainer Craig Woodcroft setzte im Tor auf Henrik Haukeland.
Verletzungsbedingt musste Gästecoach Mitch O’Keefe auf die Stürmer Will Graber, Timo Bakos und Jake Ustorf verzichten. Für die Nürnberger stand Evan Fitzpatrick zwischen den Pfosten.
Spiel
Es dauerte einige Zeit, bis die Straubinger auf Betriebstemperatur kamen. In der vierten Spielminute wurde es dann aber erstmals so richtig gefährlich, als Wade Allison einen Handgelenkschuss nur knapp über das Tor schoss. Stephan Daschner konnte mit seinem Nachschuss Evan Fitzpatrick nicht in Bedrängnis bringen. Kurze Zeit darauf bekamen die Tigers ein erstes Powerplay zugesprochen, nachdem Thomas Heigl Wade Allison zu Fall gebracht hatte. In Überzahl verbuchten die Hausherren einige gute Chancen – die beste davon vergab Tim Fleischer, der im Slot den Puck nicht an Fitzpatrick vorbeibrachte. Für Fleischer eröffnete sich in der neunten Minute ein weiterer Hochkaräter, aber auch er scheiterte. Eine Zeigerumdrehung später belohnten sich die Niederbayern schließlich für ihre Offensivbemühungen: Stefan Loibl bediente Nick Halloran mustergültig mit einem Pass vors Tor, der völlig alleingelassen zur Führung einnetzte (10. Min.). Die Ice Tigers verlegten sich auf schnelle Gegenstöße, tauchten aber kaum einmal zwingend vor dem Tor von Henrik Haukeland auf. Stattdessen blieben die Tigers am Drücker und versuchten den zweiten Treffer nachzulegen. Gegen Tim Brunnhuber, der es am kurzen Eck probierte, war Fitzpatrick rechtzeitig zur Stelle (15. Min.), und bei einem Zwei-auf-eins-Konter entschied sich Nick Halloran selbst abzuschließen, nachdem der Passweg auf seinen Stürmerkollegen zugestellt war – ohne Erfolg (17. Min.). Die erste wirklich brenzlige Situation vor Haukeland entstand, als Thomas Heigl vor dem Tor quer legte, Adrian Klein den Pass aber rechtzeitig vor dem einschussbereiten Cole Maier wegblockte. Samuel Dove-McFalls verzog in der nächsten Situation seinen Schuss knapp, dann mussten die Gäste nach einem Haken von Cody Haiskanen wieder in Unterzahl agieren (19. Min.). Kurz vor Drittelende kam Tyler Madden noch zu einem Abschluss, es blieb aber beim 1:0.
Mit noch 53 Sekunden Powerplay auf der Uhr starteten die Tigers in den Mittelabschnitt. Nick Halloran verbuchte eine weitere vielversprechende Abschlussgelegenheit, Nürnbergs Goalie war allerdings gut postiert. Gegen den allein auf sein Tor zueilenden Charlie Gerard musste Henrik Haukeland weit herauskommen, um den Abschluss zu verhindern, war aber rechtzeitig am Puck und konnte für seine Abwehr klären (23. Min.). Die Ice Tigers hatten nun mehr Schüsse, doch in diese Drangphase der Gäste hinein kamen die Straubinger zu ihrem zweiten Torerfolg: Filip Varejcka umkurvte die komplette Verteidigung der Nürnberger und hatte das Auge für seinen Nebenmann Alex Green. Fitzpatrick war damit ausgespielt und so hatte Green keine große Mühe mehr, die Hartgummischeibe im Tor unterzubringen (26. Min.). Obwohl die Gäubodenstädter nun wieder mehr in der Offensive zu finden waren, kamen die Ice Tigers zum Anschlusstreffer: Marcus Weber hielt von der blauen Linie einfach drauf und Samuel Dove-McFalls fälschte unhaltbar für Haukeland ab (32. Min.). Kurz darauf zappelte der Puck abermals im Netz. Nachdem der Tigers-Goalie zunächst noch zwei Schüsse parieren konnte, traf Constantin Braun im zweiten Nachschuss. Nach Studium des Videobeweises annullierten die Schiedsrichter den Treffer jedoch, da Henrik Haukeland von Cole Maier aus der Balance gebracht worden war. Tim Fleischer griff tief in die Trickkiste, als er den Puck hinter seinem Rücken ins Tor zu legen versuchte, aber Justus Böttner rettete im letzten Moment für seinen Torhüter. Vier Minuten vor Drittelende mussten die Tigers zum ersten Mal in dieser Partie in Unterzahl agieren, als Kapitän Mike Connolly wegen Bandenchecks für zwei Minuten von der Strafbank aus zuschauen musste. Die Ice Tigers schnürten die Niederbayern nun in deren Drittel ein und schossen aus allen Lagen. Straubing gelang es aber schließlich, sich aus der Umklammerung zu befreien und die Unterzahlsituation schadlos zu überstehen. Danjo Leonhardt blieb auf der Gegenseite bei einem „Wrap around“-Versuch an Evan Fitzpatrick hängen. Mit der knappen 2:1-Führung für Straubing gingen die Teams zum zweiten Mal in die Kabinen.
Die erste Aktion im Schlussdrittel gehörte wieder den Hausherren: Tim Fleischer verzögerte einen Schuss aus dem hohen Slot, doch Evan Fitzpatrick erahnte die richtige Ecke. Samuel Dove-McFalls prüfte Haukeland aus spitzem Winkel, stellte damit den Schlussmann der Tigers aber vor keine unlösbare Aufgabe. Ein Schuss von Adrian Klein auf der anderen Seite landete am Außenpfosten. Hüben wie drüben gab es nun schnelles Offensiveishockey – jubeln durften aber wieder die Tigers: Nachdem ein Verteidiger der Norisstädter den Puck zur Seite abgefälscht hatte, hatte Danjo Leonhardt plötzlich das leere Tor vor sich und erhöhte auf 3:1 (48. Min.). Nach dem Powerbreak eröffnete sich eine weitere gute Gelegenheit, als Nick Halloran aus der Drehung abzog. Josh Melnick blieb im Nachschuss an Fitzpatrick hängen, und den Abpraller konnte Tyler Madden nicht mehr rechtzeitig erreichen. Auch Mike Connolly konnte den Puck nicht zum vierten Mal im gegnerischen Tor unterbringen. Die Hausherren hatten nun aber wieder die Hoheit am Pulverturm zurückerlangt und waren einem weiteren Torerfolg näher als die Gäste dem Anschlusstreffer. Dies unterstrich auch die folgende Szene, in der ein Schuss von Alex Green beinahe noch von Greg Meireles ins eigene Tor gelenkt worden wäre. Gut viereinhalb Minuten vor Spielende bekam Marcel Brandt jedoch eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Beinstellens auferlegt. Nürnberg machte nun ordentlich Druck, das Special Team der Niederbayern schaffte aber ein ums andere Mal die Befreiung und so kamen die Ice Tigers auch in dieser Phase nicht wieder heran. Zwei Minuten vor Ende setzte Gäste-Coach Mitch O’Keefe alles auf eine Karte und brachte einen sechsten Feldspieler für seinen Torwart. Ein Schuss von Alex Green aus der eigenen Zone landete noch knapp neben dem Tor, Tyler Madden setzte aber nach und drückte den Puck zur endgültigen Entscheidung über die Linie (60. Min.). Das 4:1 bedeutete auch den Endstand.
Ausblick
Für die Straubing Tigers steht am kommenden Freitag das Heimspiel gegen die Schwenninger Wild Wings auf dem Programm (10.10.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing). Am nächsten Sonntag reisen die Niederbayern nach Niedersachsen, wo sie auf die dort beheimateten Grizzlys Wolfsburg treffen (12.10.2025, 16:30 Uhr, Eis Arena, Wolfsburg). Der darauffolgende Freitag hält dann das erste Saisonduell mit den Iserlohn Roosters parat (17.10.2025, 19:30 Uhr, Eisstadion am Pulverturm, Straubing).
Übertragung
Die Partien der PENNY DEL werden live bei MagentaSport übertragen. Im Normalfall ist auch unser Fanradio „Straubing Tigers on Air“ bei allen Spielen vor Ort und sendet über die App „Mixlr“ sowie via Internet.
Ticketing
Tickets für die Heimspiele können über das Online-Ticketing der Straubing Tigers unter https://tickets.tigershockey.de sowie gebührenfrei an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden. Auch die Stadionkassen sind ab 90 Minuten vor Spielbeginn geöffnet.
Straubing Tigers vs. Nürnberg Ice Tigers 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)
Tore: 1:0 (09:15) Halloran N. (Loibl S., Green A., EQ); 2:0 (25:36) Green A. (Varejcka F., Klein A., EQ); 2:1 (31:32) Dove-McFalls S. (Weber M., Haiskanen C., EQ); 3:1 (47:12) Leonhardt D. (Scott J., Green A., EQ); ); 4:1 (59:06) Madden T. (Green A., EQ-EN).
Straubing Tigers: Haukeland (Bugl) – Daschner, Brandt, Fleischer, Brunnhuber, Varejcka – Beaudin, Zimmermann, Allison, Leonhardt, Scott – Green, Klein, Madden, Melnick, Connolly – Brandl, Halloran, Loibl, Hede.
Nürnberg Ice Tigers: Fitzpatrick (Treutle) – Headrick, Karrer, Barratt, Maier, Heigl – Weber, Braun, Gerard, Dove-McFalls, Spezia – Haiskanen, Weber, Alanov, Meireles, Eham – Böttner, Kechter, Üffing.
Strafen: Straubing: 4 Minuten – Nürnberg: 4 Minuten
Zuschauer: 5.028
Schiedsrichter: A. Ansons / Z. Palkövi
Spielstätte: Eisstadion am Pulverturm, Straubing

