Spieler im Fokus: Justin Braun

Dienstag, 19. September 2023
19.09.2023

Mit einer Erfahrung von 961 NHL-Spielen wechselte Justin Braun im Sommer nach Niederbayern und läuft nun für die Straubing Tigers auf. Im Gespräch mit POWERPLAY spricht Justin über die Vorbereitung und seine bisherigen Erfahrungen in Straubing, sowie über die anstehende Saison.

Zuallererst: Willkommen in Straubing, Justin! Was sind Deine bisherigen Eindrücke von der Stadt?

Es ist alles sehr eindrucksvoll. Die Stadt ist großartig, die Leute sind alle sehr freundlich und hilfsbereit, weil ich ja kein Deutsch spreche. Es ist toll, dass ich das Gäubodenvolksfest miterleben durfte – ein derartiges Fest hatte ich bislang noch nicht gesehen.

Nach insgesamt 961 Spielen in der besten Liga der Welt läufst Du nun für die Straubing Tigers auf. Wie kam es zu diesem Wechsel?

Hauptsächlich wollte ich weiterhin Eishockey spielen. Das ist es, was ich liebe. Es ist mir eine Ehre, dass ich hier die Möglichkeit dazu habe. Für mich und meine Familie ist es eine großartige Erfahrung. In meinem Stammbaum gibt es auch deutsche Vorfahren… vielleicht hat das auch mit einen Ausschlag dazugegeben, warum es mich nach Deutschland gezogen hat. Auch mein Agent wusste nur Positives über die Organisation und die Stadt zu berichten – und hier bin ich nun.

Was ist Dir über Straubing und die Tigers erzählt worden?

Ich kannte Hunter Miska und Tyler Sheehy schon vorab. Beide haben ausschließlich gute Dinge erzählt. Tyler mochte es, mit Nürnberg hier zu spielen, Hunter liebt alles in Straubing. Auch Mark Alt, der letzte Saison hier gespielt hat, und einfach alle, mit denen ich geredet habe, haben nur Gutes von Straubing und den Tigers erzählt. 

Wie hast Du Dich den Sommer über auf die neue Saison vorbereitet?

Ich habe mich genauso wie auf jede andere Saison auch vorbereitet. Es war zwar etwas schwieriger, Eistraining zu bekommen, aber mein Trainingsplan, den ich abgearbeitet habe, hat sich trotzdem nicht großartig verändert. Das hat so auch all die Jahre in der NHL gut für mich funktioniert.

Was denkst Du nach den ersten Spielen über Deine neue Mannschaft? Wo sind eure Stärken, woran müsst ihr noch arbeiten?

Wir spielen schnell und sind eine gute Mannschaft. Wir müssen aber auf alle Fälle noch daran arbeiten, dass wir unser Spiel auch über alle drei Drittel hinweg zeigen, nicht nur über 20 oder 40 Minuten.

Welche Erwartungen und Ziele hast Du für diese Saison – persönlich und mit den Straubing Tigers?

Ich will solide spielen, den Puck aus der eigenen Zone herausbekommen und vielleicht auch ein paar Tore beisteuern. In den ersten Vorbereitungsspielen ist mir Letzteres noch nicht so gut gelungen (lacht).

Aber generell ist Konstanz im Spiel sehr wichtig, deswegen habe ich auch so lange in der NHL gespielt. Mit der Mannschaft will ich an die guten Platzierungen in den letzten Spielzeiten anknüpfen und in den Playoffs weiterkommen. Wenn wir als Team zusammenfinden, dann kann uns viel gelingen.

Wie bereitest Du Dich auf ein Spiel vor?

Ich mache ein Nickerchen, dusche, komme zum Stadion, tape meine Schläger, wärme mich auf und bereite mich mental auf das Spiel vor. Alles in allem habe ich also eine gewisse, immer gleichbleibende Routine, die ich schon seit dem College über alle Teams hinweg beibehalten habe.

An welches Spiel in Deiner Karriere erinnerst Du Dich besonders?

Gute Frage… sehr speziell war auf jeden Fall mein letztes Spiel mit den Philadelphia Flyers in Chicago: Meine ganze Familie war dort, mein Vater kam zum ersten Mal überhaupt auf die Spielerbank. Alles, was meine Familie für mich gemacht hat, war wirklich besonders. Das bedeutet mir sehr viel.

Was machst Du in Deiner Freizeit, welche Hobbys hast Du?

Ich versuche, Golf zu spielen – aber wohl nicht sehr gut. Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit meinen beiden Töchtern, diese sind jetzt zwei und sieben Jahre alt. Meine Familie ist auch mit mir nach Straubing gekommen. Ich liebe es, wenn ich mit meiner Frau und meinen Kindern Zeit verbringen kann. 

Vielen Dank für das Gespräch, Justin. Alles Gute für Dich und für Deine Zeit in Straubing!

Interview: Florian Stögmüller

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